TOMATILLO SALSA mit Koriander



Vor ein paar Jahren bekam ich frisch vom Feld ein paar seltsam aussehende grüne Tomaten geschenkt. Ihr Name ist „Tomatillos“. Damit konnte ich zunächst nichts anfangen, was macht man daraus? Die Früchte sahen mit ihrer sternförmigen papierartigen Hülle eigentlich eher aus wie große grüne Kapstachelbeeren, auch unter dem Namen Physalis bekannt. Das weckte natürlich sofort mein botanisches Interesse. Ist das nun eine Mischung aus Tomaten und Physalis, sind beide miteinander verwandt. Wo kommt die Pflanze ursprünglich her?


Anmerkung: Dieses Rezept habe ich aus dem Archiv hervorgeholt und ein wenig überarbeitet
für Die Kulinarische Weltreise von Volkermampft, die im Juni 2022 nach Mexico reist.


BOTANIK

© wiesengenuss


Der lateinische Name der Tomatillo ist Physalis philadelphica. Sie ist gehört also zur Gattung der „Blasenkirschen“, hier eben auch unter dem Namen Kapstachelbeere oder Physalis bekannt. Wie die Tomate, mit der über Ecken sie tatsächlich verwandt ist, gehört sie zu der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae), zu denen auch die Paprika und die Kartoffeln gehören. Ursprünglich stammen sie wie diese aus Mittelamerika und Mexiko. Markant ist ihre laternenförmige Fruchthülle, die ähnlich aussieht wie die der Kapstachelbeere (Physalis peruviana) und der der nicht essbaren Lampionblume (Physalis alkekengi), die vor allem zur Dekoration genutzt wird.


ANBAU

© wiesengenuss
Da die Tomatillos , ähnlich wie die Tomaten frostempfindlich sind, ähneln sich deren Anbaubedingungen, wobei es die Tomatillo noch etwas wärmer mag. Bei Voranzucht im März, kann die Pflanze ab Mitte Mai ins Freiland.
Wie schon erwähnt ist die ursprüngliche Heimat der Tomatillo Mittelamerika und Mexiko. Dort und in Indien, Australien, Südafrika und im Süden der USA werden Tomatillos kultiviert. Es sind dort sogar auch teilweise verwilderte Exemplare zu finden. Die Pflanzen wachsen vom auf Meeresniveau bis in Höhen von 2600 Metern, wenn sie die entsprechenden klimatischen Bedingungen finden.
Übrigens hab ich ein paar Kerne der oben erwähnten Tomatillos aufgehoben und erfolgreich in meinem Garten angebaut. 


VERWENDUNG

Am besten erntet man die Tomatillo unreif, eben wenn sie noch grün ist. In diesem Zustand färbt sie Saucen schön grün. Daher eignet sie sich als Hauptzutat für eine Salsa verde. Solange sie grün ist, hat die Tomatillo ein säuerlich würziges Aroma, das gut zu Salaten passt. Eine leckere Zubereitungsmöglichkeit ist auch gekochte Tomatillo in deftigen Suppen, Eintöpfen und Saucen. Um ein noch intensiveres Aroma zu erhalten, können Sie die Tomatillo rösten. Bei uns ist die Tomatillo meist nur in Dosen im Handel erhältlich. Es ist aber möglich, die Pflanze selbst im Garten anzubauen. Ausgereift erhält die Tomatillo eine gelbe Farbe und schmeckt dann deutlich süßer als eine Tomate. Der Geschmack geht sie dann sogar in Richtung Stachelbeere.
Quelle: Essen & Trinken/Tomatillo


© wiesengenuss


TOMATILLO SALSA mit Koriander 

Zutaten

10 frische Tomatillos,
3 Knoblauchzehen
100 ml Wasser
2 Chillischoten, grün und rot, Stiel und Kerne entfernt und halbiert
3 EL Chiliöl
Saft von einer Limette 
1 Bund frischer grüner Koriander
1 TL grobes Meersalz oder Fleur de Sel


Von den Tomatillos die papierartige Hülle und ggf. Strunk entfernen. Mit Knoblauch und Wasser in einen Topf geben und bei hoher Temperatur aufkochen. Hitze reduzieren und 10-15 Minuten köcheln, bis Tomatillos zusammenfallen. Überschüssiges Wasser abgießen.
 
Die Korianderblätter vom Stiel ablösen, kurz abbrausen und trockenschütteln.

Die Chilies halbieren, je nach Schärfewunsch die Kerne herausnehmen, und die Chilies in kleine Stücke schneiden.



Alles zusammen in eine Schüssel geben, mit Limettensaft, Chiliöl und Salz nachwürzen und mit dem Stabmixer nicht zu fein pürieren. 




Dazu passen kleine festkochende Kartöffelchen mit der Schale in Meersalz, besser noch Fleur de Sel, gekocht (nach Kanarischer Art) und leicht angebratene Thunfisch Steaks.








GESCHICHTE

Die erste botanische Beschreibung der Tomatillo reicht in das Jahr 1651 zurück, als Francisco Hernandez zwei verschiedene Pflanzen erwähnt, die von den Azteken als 'tomatl' bezeichnet wurden. Das Wort wurde wahrscheinlich generisch für runde Früchte oder Beeren mit vielen Samen und saftigem Fruchtfleisch verwendet. Dabei handelte es sich höchstwahrscheinlich vor allem um die Tomatillo und die Tomate (Solanum lycopersicum). Die Gattung Physalis wurde 1753 von Carl von Linné beschrieben, ihr wurde 1786 durch Jean-Baptiste de Lamarck die Tomatillo als Physalis philadelphica zugeordnet. Die später beschriebenen Arten Physalis aequata Jacq. (1844), Physalis violacea Carr.(1882) und Physalis ixocarpa Brot. ex Hornem wurden als synonym eingestuft.
Quelle: Wikipedia.

Bereits in der Zeit vor der Entdeckung Amerikas durch die Europäer wurde die Tomatillo als Nahrungsmittel genutzt, wahrscheinlich wurde sie sogar umfangreicher domestiziert als die Tomate. Später geriet sie mehr und mehr in Vergessenheit. Gründe dafür waren wahrscheinlich die kräftigere Farbe und die höhere Fäulnisresistenz der Tomate. Zudem sind die Verwendungsmöglichkeiten der Tomate vielseitiger, da die Tomatillo meist nur zusammen mit Chilis zubereitet wird.


IN DER KÜCHE

Die Tomatillo-Frucht wird vor allem in den Küchen Lateinamerikas verwendet. Besonders beliebt ist sie in der mexikanischen Küche, wo sie vor allem als Zutat für verschiedene Salsasund Gemüsepfannen verwendet wird. Die Frucht wird geerntet, bevor sie komplett reif ist, da sie mit der Reife eine Süße ausbildet, die für die meisten Verwendungsgebiete nicht erwünscht ist. Meist wird die Frucht in Verbindung mit Chilis zubereitet, da sich zum einen der Geschmack beider Früchte ergänzt, zum anderen die Schärfe der Chilis etwas gemildert wird. Die Frucht kann bis auf den Stielansatz und die Kelchblüte komplett verwendet werden. Meist wird sie gekocht oder gegrillt, sie kann aber auch roh gegessen werden.

Teile der Pflanze können giftig sein. Jedoch sollte die Tomatillo nicht mit der unreifen, grünen Tomate verwechselt werden (obwohl sie manchmal so bezeichnet wird), denn unreife Tomaten sind wegen ihres Solanin-Gehalts giftig.


© wiesengenuss


Anmerkung: Dieses Rezept habe ich aus dem Archiv hervorgeholt und ein wenig überarbeitet für Die Kulinarische Weltreise von Volkermampft, die im Juni 2022 nach Mexico reist.
Ein weiteres Rezept von mir folgt... ich muss nur noch auf die Zutaten warten, die ich bestellen musste ;-)


Hier schon mal die Rezepte der Mitreisenden (weitere folgen...):

Sonja von fluffig & hart mit Enchilada Suizas
Sonja von fluffig & hart mit Red Enchilada Sauce
Silke von Rezepte-Silkeswelt mit Black Bean Burger
Wilma von Pane-Bistecca mit Margarita! – Wer hat ihn erfunden?
Wilma von Pane-Bistecca mit Schwarze Bohnen und Rindfleisch Tacos
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Hähnchen in Erdnuss-Mole
Britta von Brittas Kochbuch mit Rückkehr nach Mexiko – Eine kleine Zusammenfassung
Britta von Brittas Kochbuch mit Crema de Elote 2.0 – Maiscrèmesuppe mit Popcorn
Britta von Brittas Kochbuch mit Brochetas de Pollo vegano – vegane Hähnchenspieße
Britta von Brittas Kochbuch mit Ensalada de Aguacate, Tomate y Elote – Avocado-Tomaten-Mais-Salat
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Mexikanischer grüner Reis
Wilma von Pane-Bistecca mit Huehnerfleisch Tacos mit Limetten Saure Sahne Sauce
Simone von zimtkringel mit Mole de Querétaro
Regina von bistroglobal mit Garnelencocktail auf mexikanische Art
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Chorizo mexicano casero und Sopa seca de fideos
Wilma von Pane-Bistecca mit Chinesisch angehauchte Huehnerbrust Tacos
Sonja von fluffig und hart mit Churros aus dem Waffeleisen




Kommentare

  1. Das ist ja klasse, frische Tomatillos! Ich habe nur welche in der Dose bekommen, mir aber vorgenommen, die im nächsten Jahr mal selbst anzubauen.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. ja, die sind mir in einem Jahr sehr gut gelungen. In einem anderen Jahr nicht so.... muss du einfach mal ausprobieren. Bei dem Klima gerade, wachsen sie sicherlich gut, aber regelmässig gießen.

      Löschen
  2. Dass Tomatillos und Physalis das Gleiche sind wusste ich nicht und dass man sie unreif schon verwenden kann ebenfalls nicht. Vielen Dank für die spannenden Infos.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. gerne geschehen ;-) zumindest sind sie eng miteinander verwandt.

      Löschen
  3. Vielen Dank für die Info zu den Tomatillos, man lernt einfach immer wieder etwas durch die kulinarische Weltreise dazu.

    AntwortenLöschen
  4. Dann gehe ich hier mal auf die Suche, das ist eine sehr interessante Frucht!

    LG Wilma / Pane-Bistecca

    AntwortenLöschen
  5. Deine grüne Salsa gibt wirklich eine tolle Farbe auf dem Teller, das muss ich auch mal probieren.

    AntwortenLöschen
  6. Oh schön, echte Tomatillos. Die habe ich hier in München gar nicht bekommen. Dabei würde ich gerne mal diese Salsa machen.
    Viele Grüße Sylvia

    AntwortenLöschen
  7. Oh, wieder etwas dazugelernt - Tomatillos kannte ich bisher noch gar nicht. Ich muss doch unbedingt mal darauf achten, ob es die irgendwo zu kaufen gibt.

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen