BEIFUß, WERMUT

ARTHEMISIA VULGARIS



Der gewöhnliche Beifuß ist im Sommer eine häufige Pflanze an Weg- und Straßenrändern, auf Schutt, an Ufern und in Brachland. Diese Standorte werden auch „Ruderalfluren“ genannt. Es sind meist vom Menschen beeinflusste, gestörte Standorte, sprich typische Unkräuterstandorte. Der Beifuß kann bis zu zwei Meter hoch werden. Die Unterseite der Blätter glänzt durch die feine Behaarung silbrig-weiß. Die kleinen Blüten sind unscheinbar und in Rispen angeordnet. Seine Pollen sind ein Auslöser sommerlichen Heuschnupfens.

Ein naher Verwandter des Beifußes ist der Wermut (Arthemisia absinthum), aus ihm wird der französische Absinth gebrannt. Ein stark alkoholisches Getränk, das heute wieder in Mode gekommen ist. Absinth soll eine euphorisierende und aphrodisierende Wirkung haben. Zu den berühmten Absinth-Trinkern gehörten im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert die Maler Vincent van Gogh, Paul Gauguin und Toulouse-Lautrec. Bekannt ist auch ein Bild von Edgar Degas „Der Absinth“ von 1876. Bis heute ist nicht geklärt, ob es der in hohen Dosen giftige Inhaltsstoff Thujon war, der zur Abhängigkeit geführt hat - oder schlicht der extrem hohe Alkoholgehalt. In der Ukrainischen Sprache heißt der Beifuß übrigens „Tschornobyl“.

Inhaltsstoffe: Außer dem Thujon enthält der Beifuß Bitterstoffe, ätherische Öle, Kampfer, Cineol, Psilostachin und Linalool.

Ernte: Geerntet werden junge zarte Beifußtriebe. Möglichst noch vor der Blüte Ende Juni. Später werden sie holzig und bitter. Erst getrocknet entfaltet er sein richtiges Aroma. An der höchsten Stelle des Hauses aufgehängt, soll er angeblich vor Blitzeinschlag schützen.



Foto: © wiesengenuss

Anmerkung: Wie schon erwähnt ist der Beifuß mit dem Wermut (Artemisia absinthum) verwandt, aber auch mit dem Estragon (Artemisia dracunculus). Zu ihren Inhaltsstoffen gehört das Thujon. In hohen Dosen ein Nervengift, das Verwirrtheit verursachen kann. Deshalb sollte er in der Küche nur sparsam eingesetzt werden. Doch auch in anderen mediterranen Würzkräutern wie Thymian, Rosmarin und Salbei ist Thujon enthalten. Erfahrungsgemäß werden diese Kräuter in der Küche ebenfalls nur in geringen Mengen eingesetzt.

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