WEGWARTE, ZICHORIE

CICHORIUM INTYBUS



Nach einer alten Sage sind die Blüten der Wegwarte die blauen Augen eines verwandelten Burgfräuleins. Es „wartet“ am „Weg“ noch heute vergeblich auf die Rückkehr ihres Geliebten vom Kreuzzug in das Heilige Land. Daher ihr Name. Schön sind auch ihre anderen volkstümlichen Namen wie Verwünschte Jungfer, Hansl am Weg und Wegeleuchte. Alle Namen weisen auf ihren bevorzugten Standort am Wegesrand hin. Bezeichnungen wie Sonnenwedel und Sonnenbraut rühren daher, dass ihre Blüten dem Lauf der Sonne folgen und sich nur während hellem Sonnenschein öffnen. Die mehrjährige krautige Pflanze kann bis zu 150 cm groß werden, auffallend schön sind ihre Korbblüten mit himmelsblauen Zungenblüten. Eine sommerliche Zierde im Wildkräutersalat.

Vorkommen: Die Wegwarte wächst verbreitet an Weg- und Straßenrändern, Bahndämmen und auf Ödland. Sie mag es trocken und warm und kommt deshalb vor allem an sonnigen Standorten vor.

Foto: Ute Mangold

Anmerkung: Fast schon in Vergessenheit geraten ist der „Zichorienkaffee“. Ein Kaffeeersatz aus der Wurzelzichorie. Seit der Kontinentalsperre zur Zeit Napoleons, Ende des 17. Jahrhunderts, wurde ihre Wurzel geröstet und daraus Kaffee hergestellt. Im Geschmack sind beide sehr ähnlich.

Inhaltsstoffe: Die Wurzel der Wegwarte enthält Inulin, eine Stärkeform. Präparate aus der Wegwarte sind dazu in der Lage Schwermetalle und Pestizide zu binden.

Ernte: Die Wegwarte blüht von Juli bis Oktober. Die Ernte der Blättchen als Salatzutat sollte im Frühjahr erfolgen, später werden sie zu bitter.

In der Küche: Der Name „Zichorie“ deutet es schon an, die Wegwarte ist mit den Salatzichorien, wie dem Zuckerhut, dem Chicorée, dem Radicchio und der Endivie verwandt. Auch letzterer blüht blau, lässt man ihn auswachsen. Von der Wegwarte können im Frühjahr die unteren zarten Blätter als Salat oder Gemüse genutzt werden. Sehr lecker ist auch eine Wegwartenkaramellcreme nach einem Rezept vom Jean-Marie Dumaine.

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